Blogeintrag

DATAFIED inspiriert die kommunikationswissenschaftliche Forschung

Gleich zwei Teilprojekte des DATAFIED-Teams präsentierten Einsichten auf der internationale Dreiländertagung DACH21, die vom 07. bis 09. April 2021 zum Thema „#Kommunikation #(R)Evolution. Zum Wandel der Kommunikation in der digitalen Gesellschaft“ an der Universität Zürich stattfand. Im Methodenpanel stellten Jasmin Troeger, Annekatrin Bock und Felicitas Macgilchrist (TP3) die Methode des walkthrough mit dem Beitrag „Der walkthrough – ein methodischer Zugang für kommunikationswissenschaftliche App (User) Studies“ vor. Im Anschluss daran sprachen Irina Zakharova (TP2) und Annekatrin Bock zum Thema „Researching (in)visible data“.

Im Methodenbeitrag veranschaulichten Troeger, Bock und Macgilchrist anhand einer browserbasierten Lernsoftware, wie mithilfe des walkthrough-Ansatzes einzelne Aspekte von Software wie beispielsweise Kernfunktionen, einzelne Systemkomponenten und Interaktionsszenarien festgehalten werden können und damit die Analyse ihrer Beziehungsverflechtungen sowie die Formulierung von Erkenntnissen über das Datenmodell und die Softwarearchitektur möglich machen. Abschließend wurden mögliche Implikationen für kommunikationswissenschaftliche Fragestellungen gezeigt, welche neue Perspektiven auf Software ermöglichen und somit neue Erkenntnisse in Bezug auf die Prägekraft dieser Akteure generieren.

Der Methodenbeitrag lässt sich hier sehen.

Der Beitrag von Bock und Zakharova machte einen methodologischen Vorschlag dazu, wie der Einsatz von Critical Data Studies in der Kommunikations- und Medienforschung gestaltet werden kann. Am Beispiel der im DATAFIED angewandten Methoden des walkthrough und der Datenreisen (data journeys) reflektierten die Autorinnen darüber, welche Handlungskraft (agency) unterschiedliche schulischen Akteure in ihren Datenpraktiken haben. Der Beitrag warf die Frage auf, inwieweit und in welchen Situationen diese Handlungskraft zur Sichtbarkeit oder Unsichtbarkeit der Daten und Datenpraktiken beisteuert.

Trotz der straffen Beitrags- und Diskussionszeit zeigte die Diskussion in beiden Beiträgen, dass sich die Kommunikationswissenschaft für interdisziplinäre Strömungen und Ansätze aus der STS und Critical Data Studies geöffnet hat. Es wurde diskutiert, welche Rolle die Informationssysteme und Software in der empirischen Kommunikations- und Medienforschung haben und wie diese methodologisch und konzeptuell zu begreifen sind. Die Fragen der Handlungskraft unterschiedlicher Akteure in ihrem Umgang mit Software und Daten war ein weiteres Thema, das nicht nur in den Diskussionen zu den beiden Vorträgen aus DATAFIED zur Geltung kam, sondern auch in der gesamten Konferenz aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt wurde.